Über uns

Schuhpflege

 Schuhspitze, Glanzbürste und Auftragsbürste

Pflegen bringt Segen

Mal ehrlich: Putzen macht keinen Spaß - auch nicht, wenn es uns feinfühlig als Zen-Kunst-der-Entspannung oder als perfekte gymnastische Übung nahegebracht wird. Andererseits … ist auch nicht alles im Leben fun. Da hilft noch am besten eine Messerspitze Immanuel Kant, der als listiger Aufklärer wissen ließ, dass wahre Freiheit Einsicht in die Notwendigkeit sei.

Seien wir also so frei, greifen wir zu Bürste, Lappen und Schuhcréme, um uns dem Notwendigen zu stellen. Am befriedigenden Ergebnis der Übung gibt es immerhin keinerlei Zweifel.

Pflegen warum? Leder lebt - und leidet daher auch unter mechanischer Beanspruchung, feuchter Witterung und ähnlichen Strapazen. Die gute Nachricht ist: Es erholt sich aber auch hervorragend durch die richtige Pflege. Gut behandelt, können unsere Rahmengenähten und Zwiegenähten folglich  überdurchschnittlich lange schön und leistungsfähig bleiben und bekommen mit ein Paar Altersfältchen überdies ein interessantes Gesicht. Das sollte ein bißchen Aufwand wert sein.

 

Reinigen

Das feine Kalbleder unserer lászló Budapest-Schuhe befreien wir zunächst vorsichtig mit einer nicht zu rauhen Bürste von Staub und Schmutz und gehen dann mit einem feuchten Tuch darüber, bis aller sichtbarer Schmutz entfernt ist. Anschließend lassen wir die Schuhe bei Zimmertemperatur – keinesfalls in der Nähe einer Wärmequelle – in Ruhe trocknen. Dann können wir mit der Pflege beginnen.

 

Nähren

Leder ist gegerbte Haut und benötigt daher wie diese Nahrung, damit die Struktur frisch und elastisch bleibt. Schuh-Crémes und Emulsionen ziehen ähnlich einer Feuchtigkeitscréme besonders leicht in das Leder ein und frischen es von innen auf. Das empfiehlt sich besonders, wenn Zeichen von Trockenheit erkennbar sind.

Schuhwachse aus der Dose schützen dagegen besonders den „Narben“  (oberste Schicht der vormaligen Haarseite des Leders) und unterstützen die natürliche Unempfindlichkeit des Leders gegen mechanische Beanspruchung. Ein Schutz, der – sorgfältig ausgeführt - in der Regel etwas länger anhält, als die Wirkung von Emulsionen. Am Ende erzeugen Wachse auch den intensiveren Glanz.

 

Wellness für die Schuhe

Wir beginnen, indem wir mit einer kleinen Bürste oder einem Lappen das Pflegemittel mit leichtem Nachdruck auf das gereinigte Leder auftragen, bis das Leder satt ist. Den Rahmen und die Zwienaht sollte man übrigens ebenfalls behandeln. Denn Crémes und Wachse unterstützen an dieser sensiblen Fuge das Eindringen von Feuchtigkeit.

Emulsion aus der Tube zieht selbsttätig ins Leder ein. Wachscréme wird vom Leder besser aufgenommen, wenn man den Lappen anfeuchtet. Anschließend die leichten Emulsionen ca. 30 bis 60 Minuten einziehen lassen, wachsbasierte Dosencrémes sollten mehrere Stunden einwirken, bevor wir mit dem Bürsten beginnen.

 

Bürste oder Frottétuch

Mit einer weichen Bürste oder einem Tuch (Frottétuch) bearbeiten wir den Schuh ohne Druck in großzügigen Bewegungen ein bis zwei Minuten, bis er glänzt. Dabei ist Glanz nicht nur schön, sondern ein Zeichen, dass die Lederoberfläche mit einem leichten Finish überzogen ist, das Staub und Feuchtigkeit abperlen lässt. Unnötig zu betonen, dass dichte Bürstenhaare mit weniger Kraft den schöneren Glanz erzeugen. Mission erfüllt.

Gut gepflegte Schuhe an den Füßen zu tragen, ist ein großartiges Gefühl. Leistung muss sich wieder lohnen? Diese lohnt!

  

Fußnote Sohlenpflege

Grubengegerbtes Rindleder, das wir für unsere Sohlen verarbeiten, hat eine  hervorragend feste Struktur und ist dadurch außerordentlich widerstandsfähig und abriebfest. Außerdem verdichtet sich das Leder noch zusätzlich beim Tragen, so dass es natürlicherweise wasserabweisend ist. Wer diesen Schutz noch zusätzlich verbessern will, kann zu einer Imprägnierung greifen und die Ledersohle in Abständen mit Silkonöl bestreichen. Allerdings sollte man diese Entscheidung überlegen. Denn eine Wetter-Halbsohle aus Gummi, die am sichersten gegen Nässe schützt, ist nach einer Silikonhandlung keine Option mehr, da Kleber auf gefetteten und appretierten Leder nicht hält.